Ab 1625 erbaut auf mittelalterlichen Kellern (14. Jh.). Der Vorgängerbau wurde beim Stadtbrand von 1624 zerstört.
Das als Edelhaus bezeichnete Gebäude stand bis zum 19. Jh. solitär in der Straße – alle anderen Häuser wurden später gebaut – die Stadtmauer verlief hinter dem Haus.
Die Bohlenstube stammt aus dem 17. Jh., also aus der Erbauungszeit des Hauses und stellt eine Besonderheit in unserer Region dar.
Ursprünglich diente das Gebäude als Erbgericht und Bürgermeisterwohnsitz.
Im 18. Jh. wurde es klassizistisch überformt (wahrscheinlich unter Besitzer Hofjäger und Oberförster Philip Joseph Naumann, Stadtrichter und später Bürgermeister von Mittweida).
Später wurde das Haus als Mietswohnhaus genutzt. Leerstand des Gebäudes teilweise seit 1984, vollständig seit 1/1992, als die letzte Bewohnerin starb – beginnender Verfall der Bausubstanz.
2013/2014 wurden priv. mündliche Anfragen von Gutachtern zum möglichen Abriss des Denkmals in der geschlossenen Bebauung gestellt wegen Einsturzgefahr der Gartenfassade – eine Rettung des Denkmals war stadtplanerisch geboten.
2014 wurde die Zwangsversteigerung angeordnet. Die Stadt kaufte das Grundstück 2015 für 3610,00 €.
Von September bis Oktober 2015 wurde eine Bestandsdokumentation des Gebäudes mit Aufmaß und baugeschichtlicher Erkundung durch Dr.-Ing. Albrecht Sturm (Pirna) und Dr. Wolfgang Schwabenicky durchgeführt. Dabei Freilegung bemalter Decken, Entdeckung der Bohlenstube, vertiefte Forschung zu Besitzern und Bewohnern des Hauses seit der Mitte des 14 Jh. mit dem Ergebnis, dass damit der Standort des Erbgerichtes Mittweida belegt ist und der Bürgermeisterwohnort nachgewiesen werden konnte.
Im Oktober 2016 Beginn der nachhaltigen Sicherung. Dabei wurde die Gartenfassade gesichert sowie das Dach nebst Dachstuhl erneuert. Kosten: 634.500 € (davon 80 % Fördermittel).
2019 fand in einzelnen Räumen unter Leitung von Dr. Schwabenicky eine Grabung statt.
Beginn der Sanierung war im März 2020, Fertigstellung im August 2022. Gesamtkosten: ca. 1.524.000,- € (davon 68% Fördermittel: 1.036.300,-€, 32% Eigenmittel: 487.700,-€)
Sowohl barocke als auch klassizistische Elemente wurden bei der Restaurierung berücksichtigt, d.h. es wurde keine konkrete Stilepoche festgelegt, sondern es werden mehrere gezeigt.